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Kraft und Herz fürs perfekte Grabmal

  

03.03.2021

Strg+Z: Einen Rückgängig-Befehl wie beim Computer gibt es für Lena Tilsner nicht. Die 21-Jährige steht am Anfang ihrer Ausbildung in der Steinbildhauerwerkstatt von Rainer Kühn in Dorsten. Sie hat die Ausbildung gewählt, weil sie etwa Neues ausprobieren und neue Erfahrungen machen wollte. Nach ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin wusste sie, dass sie nicht den ganzen Tag im Büro sitzen wollte, um nur ein kleines Teilstück eines großen Ganzen zu erzeugen.

Steinmetze sind die Experten, wenn es um die Bearbeitung von Stein geht. Sie arbeiten auf Friedhöfen, auf dem Bau, an Kirchen als Restauratoren, im Innenausbau für Eisdielen, Küchenstudios und Mischbetrieben. Sie erhalten außerdem wertvolle Kulturdenkmäler, wie zum Beispiel Statuen, Brunnen und Fassaden.

Im Arbeitsalltag des Steinmetzes entstehen alltäglich neue Dinge und Formen. „In unserem Bereich der Grabmalgestaltung bedienen wir Kunden, denen der Sinn und nicht die Zweckmäßigkeit im Vordergrund steht“, sagt Rainer Kühn, Chef der Steinbildhauerwerkstatt.

„Fangt an zu lauschen, lauscht euren Gedanken, euren Gefühlen, dem Leben», so klingt das, wenn der Steinmetz seinen Auszubildenden Anweisungen gibt. Warum wird aus der frei gewählten Form des Kalksteins ein Anker? Was hat das zu bedeuten? Wofür steht der Anker? Was möchte man zum Ausdruck bringen? Bei Rainer Kühn lernt man mehr als die reinen technischen Fingerfertigkeiten, aus einem Stein einen Grabstein herzustellen. Der Tod ist in dem Beruf präsent. Oft hat man es mit trauernden und verletzten Menschen zu tun, denen man mit viel Empathie und Einfühlungsvermögen begegnen sollte. mag