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Das Totengedenken parallel zur sterbenden Natur im Herbst

Der Gang auf den Friedhof gehört an Allerheiligen bei vielen Familien einfach dazu. Die Gräber werden gerichtet und festlich geschmückt, um die Toten zu ehren. Foto: AdobeStock

26.10.2024

Heute gelten Allerheiligen und Allerseelen auch als Auftakt für den„Totenmonat“ November mit dem Totensonntag am 20. November als evangelischem Gedenktag, dem Volkstrauertag am 13. November und dem Buß- und Bettag am 16. November, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.

Traditionell gilt Allerheiligen dem Gedenken an Märtyrer und Heilige, während an Allerseelen für alle verstorbenen Gläubigen gebetet wird. Allerseelen entstand im Jahr 998 durch Abt Odilo von Cluny, der später selbst heiliggesprochen wurde. Damals glaubten die Menschen noch, dass die „Armen Seelen“ nach dem Tod im Fegefeuer schmorten, und nutzten den Tag für Gebete, Fürbitte und den Ablasshandel.

Das Fest stand in fließendem Übergang von Allerheiligen tags zuvor. An beiden Tagen wurden alle des Weges kommenden Armen mit Brot und Wein gespeist. Die Glocken läuteten wie an Hochfesten. Die Totenvigil (Nachtwache) wurde mit neun Lesungen begangen, und bei allen Gottesdiensten wurden zusätzliche Psalmen gesungen. Abt Odilo setzte bei der „Erfindung“ des Festes durchaus auf vorhandene Elemente der Volksfrömmigkeit, etwa auf die österliche Lichtsymbolik zur Vertreibung des Karfreitags respektive des Todes durch das Leben. In vielen katholisch geprägten

Ländern ist Allerheiligen am 1. November ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland und in der Schweiz gilt Allerheiligen nur in den überwiegend katholisch geprägten Regionen als gesetzlicher Feiertag, neben Bayern auch in den Bundesländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.