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So klappt nachhaltige Grabpflege

Mit der richtigen Bepflanzung kann man etwas für die Umwelt tun

19.11.2022
Grabschmuck sollte auch nachhaltig sein. Foto: AdobeStock
Grabschmuck sollte auch nachhaltig sein. Foto: AdobeStock

Eigentlich liege es auf der Hand, erklärt Antje Osterland vom Leipziger Umweltverband Ökolöwe: Friedhöfe sind ökologisch wertvolle Anlagen. „Das sind ja oft riesige Grünflächen, inmitten unserer versiegelten, zubetonierten Städte. Und eigentlich ist hier ziemlich viel Leben drin, auf dem Friedhof. Gerade Insekten können hier viel Nahrung finden. Aber auch andere Tiere finden hier Lebensraum und Unterschlüpfe sowie Nistmöglichkeiten." Und jeder, der ein Grab bepflanzt, kann dafür mit wenig Aufwand einen kleinen Beitrag leisten, erklärt der MDR.

Wie einfach das geht, erklärt Friedhofsgärtner Andreas Māsing vom Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur an einem hübsch bepflanzten Grab. „Als Beispiel nennt er den Cotoneaster, einen klassischen Bodendecker. Wenn er blüht, gleiche er einer Bienenweide: „Kleine weiße, süßlich duftende Blüten. Eine wirkliche Bienenweide, eine Freude. Und die Beeren, die man jetzt im Herbst und Winter sieht, werden gerne von Vögeln und anderem Kleingetier gefressen."

Tatsächlich sind solche Bodendecker-Pflanzen der Schlüssel zu einem möglichst pflegeleichten, aber trotzdem ökologisch wertvollen Grab. Kombiniert werden sie dann meist noch mit ein paar passenden einheimischen Stauden, also mehrjährigen Blumen. Anschließend muss das Grab möglichst eng bepflanzt werden, erklärt Mäsing. „Jede Stelle, die nackt ist, wird von der Natur sofort zurückerobert. Das ist dann das Unkraut, was wir nicht so gerne sehen. Und damit mache ich mir unnötig Arbeit." Durch dichtes Pflanzen der ausgewählten Stücke würden diese so flächig zuwachsen und man habe kaum Arbeit.

Dass manche Menschen inzwischen lieber Schotter oder Kieselsteine auf die Grabfläche schütten, kann Mäsing nicht verstehen. Denn wirklich pflegeleicht sei das auch nicht. Es fliegt ja ständig Staub durch die Gegend. Der sammelt sich in den Steinen." Und im Staub und Sand wächst dann eben doch wieder Unkraut. Osterland rät: „Wer auf dem Friedhof nachhaltig gärtnern möchte, sollte außerdem versuchen, Plastik und Plastikmüll möglichst zu vermeiden."

Hübsche Gestecke für das Grab lassen sich mit ein paar Zweigen übrigens leicht selbst machen. Jetzt liegen viele Zapfen herum oder die Blüten der Lampionblume. Zum Binden wird am besten dünner Eisendraht ohne Kunststoff-Ummantelung benutzt. Damit können die Gestecke nach Gebrauch im Zweifelsfall sogar komplett auf den Komposthaufen.