Über die Jahrhunderte ist in Deutschland eine einzigartige Tradition gewachsen. Nämlich die, Gräber als kleine Gärten der Erinnerung zu gestalten. Auf den letzten Ruhestätten der Mitmenschen verbinden sich gärtnerische Elemente mit steinernen Erinnerungszeichen zu einem stimmigen Gesamtbild, das dem Bedürfnis nach einem würdigen Gedenken sichtbaren Ausdruck verleiht.
Durch individuelle Bepflanzung und ausgesuchte Gedenksteine entstehen vielfältige Grabstellen, die im besten Falle die Persönlichkeit der Verstorbenen widerspiegeln. Indem jedes Grab anders gestaltet ist, wird es zugleich unverkennbar. Die Vielfalt der einzelnen Gestaltungsvorlieben verbindet sich auf dem Friedhof zu einer landschaftsarchitektonischen Einheit, die jeden Friedhof besonders macht.
So sehr Menschen auch um ihre geliebten Verstorbenen trauern - der Friedhof ist immer ein Ort der Gemeinschaft, an dem die Wurzeln der Gesellschaft erfahrbar werden. Die Grabstellen sind in einen gesamtgesellschaftlichen Rahmen eingebettet-in der Friedhofskultur.
Der Verband für Gedenkkultur setzt sich deshalb sowohl für das würdige Erinnern an einzelne Menschen als auch für den Erhalt der Friedhöfe als zentrale Bestattungsorte ein. Denn: Ihr Besuch bedeutet eine Auszeit vom hektischen Alltag, von Sorgen, Nöten und Verpflichtungen. In der Ruhe dieser besonderen Kulturlandschaft können sich Gedanken fokussieren und Freiräume des Denkens entstehen.