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Dicht ist Pflicht

So gelingt die Umsetzung der luftdichten Ebene bei der Dachmodernisierung

Die luftdichte Ebene muss bei einer Dachdämmung sauber und lückenlos geplant und ausgeführt werden. Gerade Anschlüsse an Fenstern und anderen Dachdurchdringungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Foto: djd

02.12.2025

Die energetische Sanierung des Dachs gehört zu den wichtigsten Maßnahmen in älteren Wohnhäusern, wenn man die Energie- und Klimabilanz sowie den Wohnkomfort nachhaltig verbessern will. Denn Wärme steigt nach oben – und kann durch ein unzureichend gedämmtes Dach entweichen. Damit die neue Dämmung zuverlässig wirkt, braucht sie eine oft unsichtbare, aber entscheidende Komponente: eine luftdichte Ebene auf der Innenseite. Denn die aufsteigende Wärme nimmt auch Feuchtigkeit aus der Dusche, der Küche und unserer Atemluft mit nach oben. Gelangt diese aus dem Wohnbereich in die Dämmebene, kann sie dort kondensieren, die Dämmung schädigen und die Bausubstanz gefährden. 

„Die luftdichte Ebene muss beim Planen einer Dachmodernisierung von Anfang an mit berücksichtigt werden“, sagt Oliver Solcher vom Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen. Es gehört zu den Aufgaben eines Energieberaters, dafür ein Konzept zu erstellen. Deshalb sollte er unbedingt in die Planung einbezogen werden. Das Luftdichtheitskonzept zeigt bereits im Entwurf, wie und wo die luftdichte Schicht verlaufen soll. Wichtig ist, das Konzept auch mit dem Handwerker abzustimmen, der auf dessen Basis die Ausführungsplanung erarbeitet. Auf www.luftdicht.info finden Modernisierer weitergehende Infos und viele praktische Tipps dazu. 

Oft fehlt in der Praxis die klare Aufgabenverteilung: Der Bauherr beauftragt den Dachdecker aber ohne Abstimmung mit dem Energieberater. Der Dachdecker arbeitet nach bestem Wissen, sieht eine begleitende Planung oder gar Kontrolle jedoch häufig als „unnötig“ an. Dabei kann eine durchdachte Zusammenarbeit viel Ärger vermeiden und teure Bauschäden verhindern. Der Energieberater spielt daher auch eine wichtige Rolle im Austausch mit den Handwerkern beim Umsetzen der luftdichten Konstruktion. Das gilt besonders bei potenziellen Schwachstellen wie Dachdurchdringungen und Anschlüssen an Fenster, Traufe oder Kamin. 

Ob die luftdichte Ebene tatsächlich dicht ist, lässt sich mit einer einfachen Messung prüfen, die noch vor dem Innenausbau erfolgen sollte. Eine solche baubegleitende Dichtheitsprüfung hilft, Leckagen frühzeitig zu entdecken. Eventuelle Nachbesserungen sind mit geringem Aufwand umzusetzen, wenn die Wände noch nicht geschlossen sind. Die Investition von 500 bis 1.000 Euro für diesen Schritt lohnt sich, setzt man sie ins Verhältnis zu den Gesamtkosten, die sich schnell auf 50.000 bis 100.000 Euro belaufen können. Denn auf lange Sicht spart der zusätzliche Aufwand Geld und Nerven und sorgt dafür, dass das Dach dauerhaft gut geschützt bleibt. djd