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Einbau klimafreundlicherer Heizungen : Neun Milliarden Euro jährlich

Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz: Ministerium erwartet hohe Kosten durch teure Sanierung, Ende auf Raten für konventionelle Öl- und Gasheizungen geplant

26.04.2023

Für den Einbau klimafreundlicherer Heizungen müssen Bürgerinnen und Bürger nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums bis 2028 jährlich mehr als neun Milliarden Euro in die Hand nehmen. Das geht aus einem Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz hervor. Dem stünden über eine Betriebszeit der Heizung von 18 Jahren zugleich Einsparungen in Höhe von rund elf Milliarden Euro gegenüber, rechnet das Ministerium. Die Einsparungen kommen unter anderem zustande, weil Öl und Erdgas in den kommenden Jahren absehbar teurer werden. Wenn eine Heizung ausgetauscht wird, soll dies staatlich gefördert werden. Die Höhe dieser Hilfen war aber zunächst unklar. Die ältesten Heizkessel müssten zuerst raus, aber es gebe auch Haushalte, die keine Rücklagen hätten, erklärt Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD. Diese Menschen müssten unterstützt werden.

Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt vor einer finanziellen Überlastung. Viele Eigentümer hätten nicht genügend Geld für die teuren Sanierungen übrig, teilte der Verband unter Berufung auf eine selbst in Auftrag gegebene Studie mit. „Im Gegenteil: Wer sein Leben lang auf das kleine Häuschen gespart hat, häuft nebenbei keine Reichtümer an“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.

Das geplante Gebäudeenergiegesetz bedeutet ein Ende auf Raten für konventionelle Öl- und Gasheizungen in Deutschland. Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Neben Wärmepumpen sollen dann auch andere Technologien wie Solarthermie oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung genutzt werden. Bei Hybrid-Heizungen deckt die Wärmepumpe die Grundversorgung, die Gasheizung springt an kalten Tagen ein. avs